Man kann sicher auch Regatten ohne allzu viel Wissenschaft gewinnen. Taktik "aus dem Bauch heraus" und ein gewisses Maß an Erfahrung werden wohl auch zukünftig noch für Siege reichen, aber auch der Segelsport entwickelt sich weiter. Bootstechnisch, riggtechnisch und von der Athletik her hat sich dieser Sport in den letzten 50 Jahren enorm entwickelt. Deshalb sollte man nach Auffassung des Autors auch den Leistungsfaktor "Strategie und Taktik" optimieren. Und dazu gehört auf jeden Fall auch ein wissenschaftlicher Ansatz. Dass Strategie und Taktik viel mit Erfahrung zu tun hat, ist unbestritten. Aus der Verhaltenspsychologie weiß man aber auch, dass durch Erfahrungen einfache Wahrnehmungen zu gezieltem Beobachten reifen, und dass die Analyse und Bewertung dieser Beobachtungen in der Reflexion der Erfahrungen geschieht. Wahrnehmen, Beobachten, Analysieren und nach einer Bewertung Entscheidungen fällen, das sind zentrale Fähigkeiten, die man für taktisches Handeln braucht. Die Wahrnehmung, als Ausgangspunkt der Handlungskette, verändert sich aber entscheidend durch unser Hintergrundwissen. Das Hintergrundwissen steuert unsere Wahrnehmung, es vermittelt Muster von typischen Situationen. Durch Musterwahrnehmung erkennen wir relevante Veränderungen schneller und können zielgerichteter darauf reagieren. Die Wahrnehmung zu verändern, indem das geometrische Hintergrundwissen vertieft wird, ist ein wesentliches Anliegen, das der Autor mit diesem Buch verfolgt. Nicht jeder braucht dieses Buch, aber jeder, der sich weiterentwickeln will, kann es bestimmt gut gebrauchen. Mit der privaten Veröffentlichung dieses Buches verfogt der Autor folgende Ziele: • erstens einen Beitrag zu einer Vereinheitlichung und Klärung der Terminologie bezüglich der segelspezifischen Strategie und Taktik zu leisten. Insbesondere der Begriff "Taktik des Segelns" bedarf unbedingt einer klaren Definition, damit jedermann weiß, was eigentlich gemeint ist. • zweitens möchte er aus wissenschaftlichen Gründen eine möglichst umfassende Übersicht über die bisherige Taktikliteratur geben. Deshalb wählt er eine entsprechende Form der Textgestaltung mit Anmerkungen, Zitaten und Quellenangaben, wodurch für den interessierten Leser eine weitergehende und tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik erleichtert werden soll. • drittens sollen in diesem Buch die zahlreichen taktischen Grundregeln (Daumenregeln) nicht beschrieben, sondern geometrisch erklärt werden, wozu allerdings ein gewisses mathematisches Verständnis von Geometrie und Trigonometrie notwendig ist. Gleichzeitig werden entsprechende "Tools" aufgezeigt und erklärt, mit deren Hilfe die geometrischen Bedingungen auf der Regattabahn analysiert werden können . • viertens schließlich soll das Buch auch noch verständlich und angenehm zu lesen sein. Der Autor empfiehlt mit Freunden zu diskutieren und vor allem die gegebenen Empfehlungen in der Praxis zu erproben. Im Anhang gibt es eine umfangreiche Zusammenstellung von Quellen zum Thema Taktik beim Regattasegeln. EInIndex und ein Glossar schließen des Buch ab.
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