Risikoverhalten und Sicherheitsempfinden bei Ski- und Snowboardfahrern

(Safety requirements and risk factors of skiers and snowboarders)

Hintergrund: Verletzungen beim Freizeitsport, insbesondere bei Ski- und Snowboardfahrern, stellen sowohl eine medizinische als auch eine wirtschaftliche Herausforderung dar. Das Verletzungsrisiko beim Sport ist nicht nur von der ausgeübten Sportart, sondern auch von der individuellen Risikobereitschaft des Aktiven und der getragenen Schutzausrüstung abhängig. Material und Methode: 663 Freizeitsportler in einem Wintersportgebiet in den Alpen wurden hinsichtlich der eigenen Risikobereitschaft und ihrem Sicherheitsbedürfnis befragt. Es wurden zwischen Ski- und Snowboardfahrern unterschieden und neben der getragenen Schutzausrüstung auch die Gründe für und wider Schutzausrüstung erfragt. Als Schutzausrüstung gelten Helm, Rückenprotektoren, Handgelenks-, Knie-, Schienbein- und Ellbogenschoner. Ebenso wurde das Verhalten auf den Skipisten erörtert, bereits erlittene Verletzungen wurden dokumentiert. Ergebnisse: 52,5 % aller Befragten fahren Ski, 36,0 % Snowboard, 11,5 % üben beide Sportarten aus. Es zeigte sich eine breite Akzeptanz von Schutzausrüstungen beim Freizeitsport, 78,1 % aller Befragten tragen mindestens eine Schutzausrüstung. 76,8 % gaben als Grund für das Tragen einer Schutzausrüstung die eigene Sicherheit an. Der häufigste angegebene Grund gegen eine Schutzausrüstung ist "kein Bedarf" mit 59,6 %. 28 % geben mangelnden Komfort als Grund an. Männer sind signifikant risikobereiter als Frauen, der Median beträgt 7 gegen 5 (auf einer analogen Skala von 0 - 10, maximales Risiko: 10) (p < 0,05). Immerhin 47,2 % aller Befragten haben bei der Ausübung der Sportart schon eine behandlungswürdige Verletzung erlitten. Ursächlich für die Verletzung war bei 75,7 % ein Sturz, 14,7 % waren in eine Kollision verwickelt. In diesem Zusammenhang wünschen sich 49,5 % aller Befragten Pistenkontrolleure zur Reduktion des gefährlichen Fahrverhaltens. 90,5 % aller Befragten verneinen den Alkoholkonsum beim Sport, 78,4 % sehen im Alkoholkonsum beim Sport ein Risiko für Selbst- und/oder Fremdgefährdung. Schlussfolgerung: Unsere Beobachtungen zeigen eine verbreitete Akzeptanz von Schutzausrüstung beim Sport. Viele Studien haben den Nutzen von Helmen beim Skisport belegt. Die Einführung der Helmpflicht zumindest für Kinder und Jugendliche beim alpinen Skisport würde wohl in der Bevölkerung gut angenommen werden. Männer zeigen sich signifikant risikobereiter als Frauen. Griffige Kontrollen auf den Skipisten, um rücksichtsloses Verhalten zu verhindern, werden von gleichen Teilen der Befragten abgelehnt und gewünscht.
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Aiheet: hiihto lumilautailu vamma vahinko väline ennaltaehkäisy käyttäytyminen vapaa-ajan liikunta
Aihealueet: tekniset lajit biologiset ja lääketieteelliset tieteet
Julkaisussa: Sportverletzung Sportschaden
Julkaistu: 2009
Vuosikerta: 23
Numero: 1
Sivuja: 41-46
Julkaisutyypit: artikkeli
Kieli: saksa (kieli)
Taso: keskitaso