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Analyse der Absprungtechnik und Optimierung der Sprungkraftdiagnostik im Eiskunstlauf

(Analysis of the take-off technique and optimization of jumping ability diagnostics in figure skating)

Die sichere Verfügbarkeit von Drei-und Vierfachsprüngen ist im Eiskunstlauf seit einigen Jahren Voraussetzung für internationale Konkurrenzfähigkeit (King, 2005; Schindler, 2010) im Eiskunstlaufen. Regeländerungen der letzten Jahre führten zu einer verstärkten Gewichtung der Sprungelemente in der Wettkampfergebnisstruktur im Einzellauf (Schäfer 2011). Die Maximierung der Rotationsanzahl bei Sprungelementen im Eiskunstlauf ist abhängig von der Flugzeit, dem Drehimpuls im Moment des Abfluges und dem Trägheitsmoment um die Drehachse des Drehimpulses über den Verlauf des Fluges (vgl. Knoll, 2004). King (2005) stellt die besondere Bedeutung der vertikalen Abfluggeschwindigkeit und damit der Flugzeit für das Gelingen von Sprungelementen mit maximaler Rotationsanzahl heraus. Es wird davon ausgegangen, dass bei Einstichsprüngen die Muskulatur des SpB im schnellen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) arbeitet (King, 2001, 2005). Optimale Ansteuerung der Sprungkraft im Trainingsprozess basiert auf den Daten valider und reliabler Leistungsdiagnostik. Die Erfassung der spezifischen Leistungsparameter bei Sprüngen im Eiskunstlauf ist aktuell mit kinematographischen Verfahren möglich. Diese Verfahren sind jedoch sehr personal- und zeitaufwendig und daher für die leistungsdiagnostische Begleitung des Trainingsprozesses nicht geeignet. Darüber hinaus ist die Reliabilität dieser Verfahren durch die Bildfrequenz des eingesetzten Videosystems und die Subjektivität des Auswerters begrenzt. Die Erfassung biomechanisch relevanter Bewegungsereignisse mit Beschleunigungssensoren bietet eine Alternative. Gegenwärtig wird die Sprungleistungsfähigkeit im Eiskunstlauf mit Hilfe eines sportartunspezifischen Standardsprungkrafttests (SSKT) bestimmt. Der SSKT beinhaltet die Sprungformen Squat Jump (rein konzentrische Sprungkraft; SJ), Counter Movement Jump (exzentrisch-konzentrische Arbeitsweise, langer Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus; CMJ) und Drop Jump (exzentrisch-konzentrische Arbeitsweise, schneller Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus; DJ). Die Bewegungsstrukturen beim SSKT (bipedal, parallel, synchron) unterscheiden sich deutlich von denen bei Kantensprüngen (unipedal, gleitend; KS) und ES (bipedal, sequenziell, gleitend; ES) im Eiskunstlauf. Neben den angeführten Unterschieden in der Bewegungsausführung bei SSKT, ES und KS ist allen Sprungformen die Extension im Sprungbein gemeinsam. Diese zeichnet sich durch Extension im Hüft- und Kniegelenk und Flexion im Sprunggelenk aus. Bei ES und KS unterliegt die Bewegungsamplitude des Sprunggelenkes dabei den Einschränkungen des Schlittschuhes (Haguenauer, Legreneur, & Monteil, 2006). Folgende Fragestellungen sollen untersucht werden: a) Können die biomechanisch relevanten Bewegungsereignisse bei Einzelsprüngen im Eiskunstlauf (Einstich, Lösen des Gleitbeines, Abflug, Landung) mit Hilfe von Beschleunigungssignalen reliabel erfasst werden? b) Erlauben die Leistungen in SSKT eine valide Prognose für die Flugzeiten von Einzelsprüngen im Eiskunstlauf? c) Gibt es bei ES und/oder KS reflektorische Anteile in der Muskelaktivität, wie sie bei Bewegungen im schnellen DVZ (z. B. DJ) zu erwarten sind?
© Copyright 2013 BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2012/13. Julkaistu Tekijä Bundesinstitut für Sportwissenschaft. Kaikki oikeudet pidätetään.

Aiheet: analyysi taitoluistelu lähtö lihassähkökäyrä lihas voima, vahvuus nivel biomekaniikka hyppy tekniikka
Aihealueet: valmennusoppi tekniset lajit
Julkaisussa: BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2012/13
Toimittajat: Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Julkaistu: Bonn Bundesinstitut für Sportwissenschaft 2013
Sivuja: 85-95
Julkaisutyypit: kirja
Kieli: saksa (kieli)
Taso: kehittynyt