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Eisenstoffwechsel und Triathlon-Training in mittleren Höhen

(Iron metabolism and triathlon training at medium altitudes)

Der Erfolg eines Höhentrainings ist im Triathlon von einer ausreichenden Eisenversorgung abhängig. Erst bei optimaler Eisenverfügbarkeit ist eine Zunahme der aeroben Kapazität durch das Höhentraining wahrscheinlich. Eine Eisenunterversorgung sowie eine katabole Stoffwechsellage beim Training in mittleren Höhen (2.000 m bis 2.500 m) behindern die Zunahme des Gesamthämoglobins (tHb mass) und damit die Zunahme der aeroben Leistungsfähigkeit. Die Eisenhomöostase wird durch das he patische Hormon Hepcidin (HEPC) reguliert, welches die Eisenaufnahmefähigkeit der Darmzellen über ein spezielles Protein, dem Ferroportin, unter Normoxie steuert. Unter Hypoxie kommt es zu einem anderen Regulationsmechanismus im Eisenstoffwechsel. Bei Hypoxie oder im Zustand einer Anämie stimuliert das freigesetzte Erythropoitin (EPO) das Erythroferron im Knochenmark, welches das HEPC hemmt und damit die erhöhte Eisenverfügbarkeit aus allen Speichern sichert. Das Ferroportin kann dann ungehemmt die Erythropoese durch Eisenzufuhr fördern. Vor einem Höhentraining sollte der Eisenversorgungszustand geprüft werden. Defizitäre Eisenspeicher und/oder Vitamin B12-Unterversorgung sind bei Athleten, besonders bei jungen Frauen, zu therapieren. Eine Supplementation von Eisen während des Höhentrainings fördert nachweislich die Erythropoese und damit die Zunahme des Gesamthämoglobins (tHbmass). Die leistungsfördernde Nachwirkung des Höhentrainings im Flachland ist wissenschaftlich belegt, besonders bei wiederholtem Höhentraining in den ausdauerorientierten Sportarten, zu denen Triathlon gehört. Wiederholte Höhentrainingslager von drei Wochen Dauer im Trainingsjahr in mittleren Höhen von 1.800 bis 3.000 m oder bei etwa 400 (250-500) Trainingsstunden pro Aufenthalt haben sich als effektiv erwiesen. Zu den Hauptursachen eines sportlich erfolglosen Höhentrainings gehört, dass es neben sportmethodisch verursachten Über- oder Unterbelastungen zu einem Energiedefizit kommt, d. h. einer kalorisch unzureichenden Energieversorgung mit Kohlenhydraten und Proteinen. Das erhöhte tHbmass sowie die erhöhte Pufferkapazität bilden die physiologische Basis der Zunahme der aeroben Leistungsfähigkeit und damit sportartspezifischer Leistungen im Wettkampf bis vier Wochen nach Rückreise im Flachland. Mit dem Anstieg des tHbmass kommt es zur Zunahme der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie erhöhter Pufferkapazität (Anstieg von 2,3-DPG) und damit verminderter Laktatbildung bei Belastungen. Nach dem Höhentraining kehrt das um 5-7 % erhöhte tHbmass beim Flachlandtraining durch den aus bleibenden Hypoxiereiz nach 3-4 Wochen wieder zum Ausgangswert zurück und damit wird die vorübergehend erhöhte Leistungsfähigkeit instabil.
© Copyright 2022 35. & 36. Internationales Triathlon-Symposium Großwallstadt 2020/Großwallstadt 2021. Julkaistu Tekijä Feldhaus, Ed. Czwalina. Kaikki oikeudet pidätetään.

Aiheet: mineraali lisäravinteiden käyttö aineenvaihdunta korkeanpaikan harjoittelu urheilufysiologia triathlon
Aihealueet: kestävyys urheilu biologiset ja lääketieteelliset tieteet
Tagging: Eisen
Julkaisussa: 35. & 36. Internationales Triathlon-Symposium Großwallstadt 2020/Großwallstadt 2021
Toimittajat: Triathlon-Verein Deutscher Ärzte und Apotheker
Julkaistu: Hamburg Feldhaus, Ed. Czwalina 2022
Sarja: Triathlon und Sportwissenschaft, 29
Sivuja: 98-116
Julkaisutyypit: artikkeli
Kieli: saksa (kieli)
Taso: kehittynyt