Die Entwicklung der Olympischen Spiele in den letzten Jahrzehnten hin zum bedeutsamsten internationalen sportlichen Wettkampf weltweit, hat nicht nur zu veränderten, spürbar höheren Herausforderungen an die sportliche Vorbereitung der Hauptakteure, der Olympiateilnehmer, geführt. Auch der politische, juristische, wirtschaftliche und mediale Rahmen der Vorbereitung und Durchführung Olympischer Spiele, im Sommer genauso wie im Winter, kann nicht mehr mit dem der sechziger oder siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts verglichen werden. Die Verflechtung von Sport, Wirtschaft, Politik und Medien hat einen Grad erreicht, den sich die olympischen Lenker vor 1980 nicht im Entferntesten vorgestellt haben. Hinzu kommt, dass gemeinsam damit, manchmal auch in der Folge davon, das Beziehungsgefüge von nationalem und internationalem Sport, von nationaler (Sport)Gesetzgebung und internationalem (olympischem) Recht auf staatlicher Ebene wie auch auf der Ebene der Sportorganisationen auf ein komplett neues Niveau gehoben wurde. Dieses wird seitdem "gepflegt" und es wird deutlich, dass diese Prozesse nur schwer, wenn überhaupt in Frage gestellt oder revidiert werden können. Man gewinnt eher den Eindruck, dass sich diese Verknüpfungen insbesondere auf der juristischen Ebene immer intensiver gestalten, dass immer mehr Teilgebiete des Sports, und dabei nicht nur des olympischen Sports, davon erfasst sind und "geregelt" werden. Insofern sind Tagungen - und in der Folge entsprechende Tagungsbände - wie der des Kölner Sportrechtstags, dessen Beiträge den Grundstock des vorliegenden Bandes in der Reihe "Sport - Recht - Gesellschaft" bilden, nur folgerichtig und wichtig. Der 4. Sportrechtstag 2012 stellte deshalb auch die verschiedenen, rechtlich relevanten Bereiche des olympischen Sports und der Olympischen Spiele in den Fokus seiner Erörterungen. Dazu konnten Autoren gewonnen werden, die sich intensiv mit Entwicklungstendenzen der Olympischen Spiele der letzten Jahrzehnte aus nationaler und internationaler Perspektive auseinandersetzen, diese analysieren und auch hinsichtlich ihrer perspektivischen Wirkungen und Potenzen für die (inter)nationale Sportentwicklung hinterfragen und zur Diskussion stellen. Diese aktuelle Bestandsaufnahme unterstreicht nochmals eindrucksvoll die zunehmende Komplexität der rechtlichen Grundlagen der Bewerbung um, der Vorbereitung auf und der Durchführung von Olympischen Spielen im Spannungsfeld des internationalen und nationalen Rechts mit dem besonderen Fokus auch auf die rechtlichen Normative, die sich die Sportorganisationen selbst setzen. Diese sind in den letzten Jahren immer wieder auf ihre Kompatibilität zum staatlichen Recht untersucht worden. Der vorliegende Tagungsband greift die entscheidenden und übergreifenden Schwerpunkte der rechtlichen Diskussion sowohl aus der Sicht nationaler und internationaler Sportorganisationen auf, präsentiert aber auch einen Diskussionsbeitrag zur Stellung der Sportler innerhalb des olympischen Rechtssystems. Inhaltsverzeichnis W. Höfling: Die Olympischen Spiele der Neuzeit - Vermachtungstendenzen: Ökonomisierungsschübe, Verrechtlichungsdynamiken: eine Einführung I. Die rechtstatsächlichen Grundlagen: Der historische, politische und ökonomische Kontext S. Wassong: Olympische Spiele in London und die Transformation des Olympismus H. Preuß: Olympische Spiele der Neuzeit als Wirtschaftsfaktor - Wer profitiert von den Olympischen Spielen? II. Der normative Ordnungsrahmen: Komplexe Steuerungsstrukturen zwischen IOC-Charta, Völkerrecht, nationalen Vorschriften, Vermarktung und Gerichtsbarkeit C. J. Tams: Olympische Spiele - Herausforderungen und Fragen aus Sicht des internationalen Rechts C. von Coelln: Die Durchführung Olympischer Spiele als Herausforderung der nationalen Rechtsordnung J. Adolphsen: Die Vermarktung Olympischer Spiele M. Schimke: Der Sportler im olympischen System insbesondere mit Blick auf Nominierungsfragen, schiedsgerichtliche Verfahren und staatliche Gerichtsbarkeit
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